Sonntag, 24. März 2024: während des Fußball-Landesligaspiels zwischen dem BSC Hastedt und dem TSV Wulsdorf verletzt sich ein Hastedter Spieler schwer. Der Rettungsdienst wird gerufen, doch der braucht eine ganze Weile, um den Patienten zu erreichen. Der Grund: durch das Parkverhalten an der Sportanlage am Jakobsberg kommt der Rettungswagen nur sehr langsam zur Sportanlage durch, die letzten Meter müssen die Sanitäter sogar zu Fuß zurück legen. Glücklicherweise handelte es sich in diesem konkreten Fall „nur“ um den Verdacht auf eine gerissene Achillessehne und um keine lebensbedrohliche Verletzung.

Solche und ähnliche Szenen spielten sich in den letzten Monaten am Jakobsberg bereits mehrfach ab und es war schlicht pures Glück, dass niemand ernsthaft dadurch zu Schaden kam. Die Parkplatz-Situation an der Sportanlage Jakobsberg hat an den Wochenenden mittlerweile akut kritische Ausmaße angenommen. Die vorhandenen 40 Parkplätze (ja, wir haben nachgezählt) reichen nicht ansatzweise aus, um den herrschenden Bedarf zu decken. Und dieser Bedarf ist groß: die Besucher, Spieler, Trainer und sonstigen Vereinsangehörigen des BSC Hastedt möchten bei Heimspielen ihre Fahrzeuge ebenso abstellen wie die Handballer, die oft zeitgleich in der Halle ihren Sport betreiben. Hinzu kommen noch die Gäste und Mitarbeitenden des Restaurants „La Valenciana“ und jene der Minigolf-Anlage, diverse Dauerparker und gelegentlich sogar Dauercamper, gegebenenfalls Besucher von Heimspielen des SV Werder Bremen im nahe gelegenen Weserstadion und all jene, die in die direkt benachbarte Kleingartenanlage oder einen Ausflug übers Weserwehr machen möchten.

Die Folgen sind massiv. An einem Sonntag sind oft schon Mittags alle regulären Parkplätze bereits belegt, woraufhin auf den Geh- und Radwegen, in zweiter oder sogar dritter Reihe, im absoluten Halteverbot, in Feuerwehranfahrtszonen und sogar auf dem Schulgelände zwischen Schulgebäude und Fahrradständer geparkt wird. Gelegentlich wird auch das Zufahrtstor der Sportanlage Jakobsberg zugeparkt, besonders dreiste Zeitgenossen stellen sich trotz ausdrücklichen Verbots sogar auf die Sportanlage selbst. Park- und Halteverbotsschilder werden dabei ebenso vorsätzlich ignoriert wie Feuerwehranfahrts- und Rettungsweg-Markierungen. Man kann ohne Übertreibung schon von Parkplatz-Anarchie reden.

Der BSC Hastedt hat bereits zahlreiche Versuche unternommen, um dieses Problem einzudämmen. In mehreren Social Media-Posts wurde darum gebeten nach Möglichkeit auf die Anreise mit dem Pkw zu verzichten und, sollte man doch mit dem Auto kommen müssen, die gültigen Parkregeln einzuhalten. Absolut niemand fühlte sich davon angesprochen. Es wurden Kegel aufgestellt und Ketten gespannt, um bestimmte Bereiche abzusperren, doch die wurden einfach umfahren, umgefahren oder zur Seite geschoben. Natürlich wurden die Falschparker auch direkt angesprochen, dabei zeigte sich jedoch so gut wie nie Einsicht oder ein Schuldbewusstsein. „Wo soll ich denn sonst parken? Ist ja alles voll hier!“ lautet dann für gewöhnlich die fast immer identische Antwort, nach der das falsch abgestellte Fahrzeug dann doch stehen bleibt. Es kam sogar schon mehrmals vor dass die Angesprochenen verbal ausfällig wurden, die dann gefallenen Wörter sollen aus Pietätsgründen hier verschwiegen werden. Der Verfasser dieser Zeilen selbst stellte sich einmal an den Hastedter Osterdeich an den Beginn des Eberleinwegs, der zur Sportanlage Jakobsberg führt, und wies alle einfahrenden Fahrzeuge darauf hin dass alle Parkplätze bereits belegt seien. Kein einziger (!) wendete sein Auto und versuchte woanders sein Glück, ausnahmslos alle fuhren trotzdem weiter und stellten Ihr Auto einfach irgendwo ab, wo es eben gerade so noch hin passte.

Dabei gäbe es durchaus Alternativen. Auf fast der gesamten Länge des Hastedter Osterdeichs befinden sich zu beiden Seiten der Fahrbahn Parkplätze und nur wenige Minuten zu Fuß entfernt steht das Einkaufszentrum „Hansa-Carrè“, wo mehrere hundert kostenlose Parkplätze zur Verfügung stehen. Leider sieht sich niemand dazu bereit von seinem abgestellten Auto aus ein paar Minuten zu Fuß zu seinem Ziel zu laufen. Oder anders ausgedrückt: Faulheit und Bequemlichkeit dominieren die Parkplatzsuche, worunter dann alle zu leiden haben.

Der Vorstand des BSC Hastedt verfasst diesen Text, weil wir mittlerweile völlig ratlos und mit unserem Latein am Ende sind. Alle uns zur Verfügung stehenden Mittel haben wir restlos ausgeschöpft, um diesem immer akuter werdenden Problem Herr zu werden, leider ohne den geringsten Erfolg. Wir machen auch kein Geheimnis daraus dass auch einige Besucher und Angehörige unseres Vereins sich als beratungsresistent erwiesen und ihre Fahrzeuge falsch abgestellt haben. Wir haben leider nicht mehr in der Hand als diese Leute zu bitten, ihre Fahrzeuge zu entfernen, was sie aber nur selten tun.

Wir richten dieses Schreiben an alle, die von diesen Problem ebenso betroffen sind, die teilweise mitverantwortlich an dieser Situation sind und/oder von denen wir uns Hilfe erhoffen, in welcher Form auch immer. Wir hoffen, durch einen möglichst zeitnahen und regen Austausch sowie durch das gemeinsam abgestimmte Umsetzen konkreter Maßnahmen das Problem schnell eindämmen zu können. Die jetzige Situation ist nicht mehr hinnehmbar und kann im Extremfall durch die Behinderung von Rettungskräften sogar Menschenleben gefährden. Es muss dringend etwas getan werden. Sehr dringend.

Mit freundlichen Grüßen,

Mehmet Kurt
Erster Vorstandsvorsitzender BSC Hastedt
mehmet.kurt@bremer-sc.de
0176 – 80 40 00 00

Thilo Huntemüller
Vorstand BSC Hastedt Medien, Presse & Kommunikation
thilo.huntemueller@bremer-sc.de
0175 – 10 43 53 9

Dieses Schreiben geht in identischer Kopie an:

  • Beirat des Ortsamtes Hemelingen
  • Bremer Sport-Club e.V.
  • Gartenfreunde „Weserlust“ e.V.
  • HC Bremen e.V.
  • Miniatur-Golf-Verein Bremen e.V.
  • Ordnungsamt Bremen, Referat 30 Verkehrsüberwachung
  • Polizei Bremen, Dienststelle Verkehrsüberwachung
  • Restaurant „La Valenciana“
  • Schule am Alten Postweg
  • Senatorin der Stadt Bremen für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung
  • Sportamt Bremen
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